Studie: Das ist die Trackday- und Sportfahrer-Szene in Deutschland

Bis dato wusste man über die deutsche Trackday-Szene nur wenig. Der Stereotyp: Männer im mittleren Alter, die viel Geld in ihr Hobby stecken. Wir wollten es genauer wissen und haben auf unserem Portal Trackdaysport eine Studie durchgeführt, bei der wir über 300 individuelle Datensätze auswerten konnten.

Wie zu erwarten war, sind die Leser tatsächlich überwiegend männlich. Um genau zu sein sind sogar 92,9 Prozent männlich. Das deckt sich durchaus mit dem Anteil an Männern/Frauen bei Trackdays oder bei den Touristenfahrten am Nürburgring. Zudem deckt sich der große Anteil an Männern aus meiner Erfahrung auch mit dem anderer Sportwagen-Medien oder Automotive-Youtube-Kanäle.

Die Leser sind nicht nur hauptsächlich männlich, sondern auch recht jung: Jeder zweite Leser ist im Alter zwischen 25 und 34 Jahren. Knappe 70 Prozent sind zwischen 18 und 34 Jahre alt und insgesamt sind fast 90 Prozent im Alter von 18 bis 44 Jahren.

Altersverteilung der Leser
Anteil Rennstrecken-Fahrer

 

So viel zu den Basics. Jetzt wird es schon etwas spannender. Wie hoch ist der Anteil, der regelmäßig auf Rennstrecken anzutreffen ist? Die kurze Antwort: Ziemlich hoch! Die etwas längere Antwort: Insgesamt fahren 89,5 Prozent der Leser auf Rennstrecken, 10,5 Prozent fahren nicht auf Rennstrecken.

Bei näherer Betrachtung stellen sich die Leser als regelrechte „Intensivtäter“ heraus. 28,7 Prozent fahren pro Jahr 3 bis 5 Mal auf Rennstrecken, 46,9 Prozent mehr als fünf Mal. Bei diesen 46,9 Prozent dürfte es sich wohl zu einem großen Teil um Nürburgring-Touristenfahrer handeln, die regelmäßig an der Nordschleife anzutreffen sind. Insgesamt können wir festhalten, dass mehr als drei Viertel der Leser mindestens drei mal im Jahr auf Rennstrecken fahren.

Anzahl Rennstreckenbesuche

Der größte Anteil der Leser, die regelmäßig auf Rennstrecken fahren, betreibt seit zwei bis fünf Jahren aktiv Motorsport. 24,4 Prozent zwischen 5 und 10 Jahren. Über 13 Prozent der Leser betreiben seit über 10 Jahren Motorsport. Etwa ein Viertel der Leser dürfen als Motorsport-Neulinge bezeichnet werden, die seit maximal zwei Jahren Motorsport betreiben.

Track- und Motorsport-Erfahrung

In der Umfrage stellten wir weiterhin die Frage: „Wie viel Geld gibst du pro Jahr für Verschleißteile (z.B. Bremsbeläge), Reifen und Fahrzeugoptimierungen aus?“ Die meisten Trackday-Fahrer (46,1 Prozent) geben im Jahr zwischen 2.000 und 5.000 Euro für die Technik aus. 9,9 Prozent haben ein jährliches Budget zwischen 5.000 und 10.000 Euro und mehr als 10.000 p.a. geben 5,0 Prozent aus. Zusammengefasst bedeutet das: Genau 61 Prozent geben mehr als 2.000 Euro im Jahr für ihr Hobby aus – Sprit, Trackday-Kosten/Nenngebühren/Saisonticket, sonstige Spesen nicht inbegriffen!

Frage: „Wie viel Geld gibst du pro Jahr für Verschleißteile (z.B. Bremsbeläge), Reifen und Fahrzeugoptimierungen aus?“

Und welche Automarke ist die beliebteste unter Trackday- und Sportfahrern? Keine Überraschung, oder? – BMW. Und das mit großem Abstand: Exakt 35 Prozent fahren BMW – mehr als ein Drittel. Kein Wunder, bieten doch gerade die BMW-3er-Generationen E36 und E46 eine Menge Spaß und Performance fürs Geld.

Mit großem Abstand folgen die Volumenhersteller Ford und VW. Auf Platz vier: Porsche mit 6,7 Prozent. Dahinter folgen Marken wie Renault, Mini, Honda oder Audi. Marken wie Opel, Hyundai oder Toyota schafften es – zumindest in der Umfrage – etwas überraschend nicht in die Top 10.

Die meistgenutzten Automarken von Trackday- und Sportfahrern.

Eine – sicherlich nicht nur für mich – spannende Frage: Was sind die beliebtesten Reifen- und Fahrwerksmarken? Zugegeben: An der Spitze gab es keine wirklichen Überraschungen, doch die Platzierungen dahinter sind doch ziemlich spannend.

Bei den Reifen vertrauen auf der Rennstrecke 31,3 Prozent von euch auf Pneus der Marke Michelin. Auf den weiteren Plätzen dominieren Marken aus Fernost. Vor allem die verhältnismäßig günstigen Marken aus Taiwan, Nankang (17,2 Prozent) und Federal (10,2 Prozent), erfreuen sich neben der Premiummarke Toyo (12,5 Prozent) größter Beliebtheit. Erst mit einigem Abstand folgen Dunlop (6,3 Prozent) und Pirelli (5,5 Prozent).

Die meistgenutzten Reifen für die Rennstrecke.

Bei den Fahrwerken dominiert erwartungsgemäß KW Automotive: 36,8 Prozent der Sportfahrer vertrauen auf  die Fahrwerke des 1995 gegründeten Unternehmens. Auf Fahrwerken/Stoßdämpfern der Traditionsmarke Bilstein sind nur 19,5 Prozent der Sportfahrer unterwegs. Mit dem Serienfahrwerk sind immerhin 8,2 Prozent auf den Rennstrecken am Start – insbesondere Porsche-Fahrer, wenn man etwas tiefer ins Datenmaterial einsteigt.

Die meistgenutzten Fahrwerksmarken auf der Rennstrecke.